Das Offinger Jahrgangstreffen lebt wieder auf

Nach mehreren Jahren Pausen hat es am 3. November wieder stattgefunden.

„Seid uns gegrüßt, Ihr werten Jubilare, seid uns gegrüßt, Ihr Männer und Ihr Frau‘n,
die Uhr auf 50, 60, 70 Jahre, ja selbst auf 80, 90 könnt‘ zurück heut‘ schau’n.“

Das sind die Anfangszeilen eines beim Offinger Jahrgangstreffen 1964 vorgetragenen Gedichts. Anhand einer vor kurzem eingegangenen E-Mail lässt sich damit in jedem Fall sagen, dass diese wunderbare Offinger Tradition schon mindestens 60 Jahre alt und vermutlich noch älter ist. „Alterstreffen“ habe man dazu früher gesagt, heißt es in der E-Mail weiter. Max Imminger, ein früherer Mitarbeiter im Offinger Rathaus, kümmerte sich später in den 1980er Jahren mit aus den einzelnen Jahrgängen ausgewählten Personen lange Zeit um die Organisation. Zuletzt war es Bernhard Kempter, der über viele Jahre hinweg das Treffen mit viel Engagement organisierte und es zu einem besonderen Ereignis im Markt machte. Fast wäre es eingeschlafen, hätte nicht Kulturreferentin Sabine Nemetz die Initiative ergriffen und die jahrzehntelange Tradition nach mehrjähriger Pause wiederaufleben lassen.

Mit Unterstützung von Jubilaren der jeweiligen Jahrgänge wie auch des Marktes Offingen fand am ersten Sonntag im November das Offinger Jahrgangstreffen 2024 mit mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Traditionsgemäß waren auch dieses Mal am Vorabend Klassentreffen vorangegangen, bei denen alte Geschichten ausgetauscht und wieder in Erinnerung gerufen wurden. Das Offinger Jahrgangstreffen nimmt im Markt einen hohen Stellenwert ein, das zeigte sich vor allem bei dem feierlichen Festgottesdienst in der vollgefüllten Pfarrkirche Sankt Georg, dem der Chor Amicanto aus Schnuttenbach unter der Leitung von Diana Schneider einen wunderschönen zusätzlichen Rahmen verlieh. Pfarrer Thomas Schmid sprach in seiner Predigt auf die Wichtigkeit des Zusammenfindens von Menschen mit ihren Lebensgeschichten, Nächstenliebe und dem Festhalten am Glauben an. Er erinnerte dabei an die Seelsorge des in München geborenen Pater Rupert Mayer und an sein entschiedenes Auftreten gegen das Nazi-Regime. Zweiter Bürgermeister Florian Haupeltshofer – Bürgermeister Thomas Wörz war an diesem Sonntag verhindert – betonte in seinem Grußwort: Das Schöne sei das Zusammenkommen der Generationen an einem Ort. Manche begegneten sich jeden Tag, andere wiederum hätten sich seit Jahren nicht mehr gesehen.

Warum geht man eigentlich zum Offinger Jahrgangstreffen? Die Antwort darauf gab Hansjörg Hauser, inzwischen in Regensburg lebend, am Nachmittag in der Schnuttenbacher Heubodenbühne – humorvoll, aber auch ein bisschen kritisch. Vermutlich ist es der Stolz, Offingerin oder Offinger, Schnuttenbacherin oder Schnuttenbacher zu sein. Offingen ist, wenn man sich die Buchstaben betrachtet, etwas Besonderes. Das „O“ steht für Offenheit, das erste „f“ für Freundschaft und das zweite? Für Friedhof? Auch der ist ein Ort des sich Treffens und Zusammenkommens. Das „i“ steht für Identität, das „n“ für Natur, das „g“ für Gemeinsamkeit und das „e“ für Erinnerung. Wer erinnert sich nicht an sein „erstes Zigarettle beim Schwarzen Brückle“? Deutlich aber wird es am Ende beim „n“ wie nett. Denn solche Begegnungen sind weit mehr als nett. Das Offinger Jahrgangstreffen bedeutet Gelegenheit, Gleichgesinnte kennenzulernen und neue Kontakte im Markt zu knüpfen. Das gilt vor allem auch für die neu zugezogenen Bürgerinnen und Bürger.

Kulturreferentin Sabine Nemetz wird auch weiterhin die Organisation der Offinger Jahrgangstreffen übernehmen. Offingerinnen und Offinger, Schnuttenbacherinnen und Schnuttenbacher, auch Weggezogene und neu Zugezogene, die im nächsten Jahr ihren 50., 60. 70., 80., 90. oder gar 100. Geburtstag feiern, können bereits jetzt schon unter Telefon 08224 429037 oder per E-Mail unter ihr Interesse an der Teilnahme beim Jahrgangstreffen 2025 oder am Mitwirken an dessen Organisation bekunden. Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben und die Jubilare werden wie immer persönlich eingeladen.

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